Bevor wir weiter einen PN-Chat durchführen, mach ich einfach mal ein eigenes Larp-Thema auf.
Unsere "Gastgeberin" sagte, dass sich hier einige Larper bzw. Interessierte herumtreiben würden. Bisher hatten wir die Vor- und Nachteile von geschlossenen Spielwelten (zB. DSA-Larp) angesprochen und uns über verschiedene Regelwerke und Cons die wir besuchen möchten unterhalten. Ich bevorzuge DKWDDK (Du Kannst Was Du Darstellen Kannst, ein "regelfreies" System, aber habe auch kein Problem, meine Charaktere auf Veranstaltungen nach beliebigen Regelwerken zu spielen. Vielleicht kommt es hier ja zu einem kleinen Austausch...
Mein einziges Problem bei DKWDDK ist die Magie. Ich spiele unglaublich gerne irgendwie magisch begabte Charaktere, seien es Priester, seien es Magier, und es gibt nunmal keine Magie. Irgendwie muss man das also in der Anwendung regeln, damit sich nicht der Magie Anfänge XY einen Mega-Feuersturm herbeiredet... in sofern bleibe ich bei einer gesunden Mischung aus DKWDDK und einem jeweiligen System, bei mir wäre es das DragonSys, aber sehr viele Orgas haben eh ihre modifizierten Regeln, an die man sich erstmal anpassen muss. Wobei ich mich manchmal echt frage, wozu diese Modifikationen sein sollen, in den meisten Fällen fühlt sich das eher wie eine Verschlimmbesserung an.
Modifikationen entspringen doch eigentlich immer den persönlichen Vorlieben der Veranstalter (da hat man mal gehört, dass englische Langbogen Plattenrüstungen durchschlagen, deshalb möchte man das auch in den Regeln, oder dieser oder jener Zauber liest sich in meinem Lieblingsroman gut, deshalb baue ich ihn bei DragonSys ein...). Bei reinem DKWDDK kann man nur das zaubern, was einem der Gegenüber auch abnimmt. Jeder Fluch meines Hexers könnte schiefgehen (ist auch oft genug passiert), weil mein Gegenüber nicht versteht, was ich mache. Für mich folgt daraus: Gesten, Spruch, das ganze Auftreten weiter abrunden, damit mein Gegenüber mein Spielangebot erkennt und daraus macht, was er für richtig hält.
Naja, gerade bei Magie ist es ein Problem mit DKWDDK, denn die Mitspieler können sich sehr leicht damit herausreden, dass sie einfach nicht erkannt haben, was Du da gerade darstellen willst. Innerhalb eines festen Systems Magie auszuüben macht die Sache eindeutig - wer Dir bei DSA die geballte Faust entgegenstreckt und dazu FULMINICTUS brüllt, ist eindeutig ein Kandidat für den Kriegeransturm auf ihn
Wer sich rausreden möchte, der wird es auch mit Regeln versuchen. Ich glaube nicht, dass es Sinn macht, Mitspieler durch Regeln "zu erziehen". Jeder Zauber von mir ist ein Spielangebot. Wer nicht dauauf eingehen möchte wird es auch mit den Regeln nicht machen, eine Ausrede (nicht gehört, Komponente nicht gespürt, Zauberansage nicht verstanden) findet man immer.
Geschlossene Systeme (wie DSA) haben natürlich immer den Vorteil, dass alle Mitspieler über diesselben Dinge sprechen, Zauber sind bekannt usw... Aber das ist kein Regelaspekt, sondern ein Hintergrund/Spielweltaspekt, auch DSA-Larp könnte (und wird bisweilen auch) nach DKWDDK gespielt.